Für Angehörige von Alkoholikern ist es sehr schwer, den Lebensweg des Alkoholikers zu ertragen. Viele Partner und Familienangehörige fühlen sich hilflos, weil sie sich außerstande fühlen, den alkoholkranken Menschen zu helfen. Oft sehen es auch nur die anderen Menschen, denn der Alkoholiker selbst sieht seine mögliche Alkoholerkrankung nicht und möchte daher auch nichts an seinem Alkoholkonsum verändern.

Angehörige müssen zuschauen und leiden selbst am meisten, weil sie so nicht mehr leben wollen. Sie denken über Trennung wegen dem Alkohol nach, haben aber auch Angst vor der Trennung. Zum einen haben sie Zukunftsängste, weil sie dann womöglich alleine leben müssen und zum anderen wollen sie dem Betroffenen doch helfen und nicht einfach im Stich lassen.

Was ist aber der richtige Weg? Muss es immer gleich die Trennung und Scheidung sein? Kann man einen Alkoholiker wirklich nicht helfen. Ist fallen lassen der einzigste Ausweg?  Diese Fragen können natürlich nicht pauschal beantwortet werden, weil es immer sehr unterschiedliche Grundvoraussetzungen gibt. Oft ist auch die Stärke des nichttrinkenden Partners sehr ausschlaggebend, wie weit ihr eigenes Leben beeinträchtigt ist.

Ein möglicher Mittelweg wäre zum Beispiel die zeitlich begrenzte räumliche Trennung, damit beide Partner über ihr Leben und ihre Lebensziele nachdenken können. Der Alkoholiker spürt dabei die Konsequenzen seines Verhaltes und der andere Partner kann zur Ruhe kommen, ohne sich ständig Gedanken über den anderen machen zu müssen. Wie weit oder wie lange diese zeitliche Trennung erfolgen sollte, hängt natürlich von den eigenen Wünschen zur Lebensgestaltung ab und auch, wie weit der alkoholkranke Mensch sich seiner Erkrankung stellt und sich Hilfe sucht, um seine Krankheit zu begegnen.